Chronischer Tinnitus – der medizinische Fachbegriff für Ohrgeräusche wie Pfeifen, Sausen, Klingeln, Brummen, Summen, Zischen, Klicken oder auch Knacken – betrifft weltweit fast 5% aller Erwachsenen.
Oft ist eine starke und zu hohe Lärmbelastung der Auslöser für diese Symptome des Hörsystems. Bei vielen Menschen lässt sich allerdings auch gar keine genau Ursache für den Tinnitus bestimmen. Oftmals verschwinden die Ohrgeräusche von alleine wieder. Hält der Tinnitus länger als drei Monate an, spricht man von einem chronischen Tinnitus
Laut einer repräsentativen Studie der Deutschen der Tinnitus Liga e..V. von 1999 kommt es bei zehn Millionen Erwachsenen jährlich zu Tinnitus. Bei etwa 2,7 Millionen besteht ein chronisches Ohrgeräusch und jährlich kommen weiter ca 250.000 Neuerkrankungen hinzu.
Es gibt verschiedenen Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel Übungen für die Muskeln rund um das Kiefergelenk und die Halswirbelsäule (HWS) nach Liebscher und Bracht.
Stress erhöht den Leidensfaktor der Betroffenen, so dass Entspannungsverfahren wie z.B. autogenes Training, die Feldenkrais Methode progressive Muskelentspannung, Yoga, Qigong und Tai Chi als Begleitmaßnahme zur Tinnitus-Behandlung helfen können.
Ich möchte dir in diesem Beitrag beschreiben, wie ich mit der Feldenkrais Methode bei Tinnitus Betroffenen arbeite und helfen kann.
Was ist Tinnitus?
Der Tinnitus ist eine Funktionsstörung der Ohren, mit der Störung der zentralnervösen und peripheren Verarbeitung. Du nimmst es als ständiges Pfeifen oder Brummen wahr.
Es gibt viele Arten des Tinnitus.
- Subjektiver Tinnitus (hohe Lärmbelastung)
- sensorischer Tinnitus (geschädigtes Gehör)
- somatischer Tinnitus (Muskelspannung/Bewegung)
- objektiver Tinnitus (außen hörbar)
Die Folgen können Reizbarkeit, Müdigkeit, Depression, Schlafstörungen und sozialer Rückzug sein.
Welche Ursachen gibt es für Tinnitus?
Die Ursachen des Tinnitus sind multifaktoriell und nicht immer eindeutig zuzuordnen. Es können Funktionsstörungen deines ganzen muskuloskelettalen Hals-Kopf-Bereichs sein (Kiefer, Schulter, Nacken, Halswirbelsäule). Zudem können Gelenkfunktionsstörungen vorliegen.
Was hilft gegen Tinnitus?
Empfohlen werden manuelle Therapie, Bewegung (Hals-Kopf-Bereich), Triggerpunkte, Massage, Mobilisation und Medikamente. Durch die Bewegung deines Kiefers, deiner Augen, deines Nackens, deines Kopfes und deiner Schulter kannst du Einfluss auf deinen Tinnitus nehmen. Die Neuroplastizität des Tinnitus gibt dir die Möglichkeit jederzeit neue Verbindungen zu schaffen. Auch die Bearbeitung deiner Muskeldysbalancen kann eine Verbesserung hervorrufen.
Die Feldenkrais Methode ist ebenso eine empfehlenswerte Methode zur Behandlung der Ohrgeräusche.
Wie hilft die Feldenkrais Methode gegen Tinnitus?
In der Feldenkrais Gruppenstunde liegst du auf deinem Rücken und wirst von mir verbal durch die Lektionen/Übungen gesprochen. Du führst die Übungen sanft, langsam und minimal aus. Dadurch kannst du ganz bewusst wahrnehmen, wie die einzelnen Lektionen auf deinen Tinnitus wirken. Ich fokussiere hier oftmals deinen Kopf-Hals-Nacken Bereich, da dieser eng mit deinem Tinnitus verbunden ist.
In den Einzelstunden liegst du entspannt auf deiner Matte. Ich führe die Bewegungen deiner Körperteile mit meinen Händen aus. Zum Beispiel durch ein leichtes Kopfrollen, -anheben oder -drehen. Das wirkt direkt auf dein Nervensystem und auch deinen Tinnitus. In der Einzelarbeit arbeite ich fein und langsam, um deine Dysbalancen und Blockaden zu spüren und aufzulösen. Dein Körper lernt und wir können deinem Tinnitus schneller entgegenwirken.
Sicher dir am besten noch heute deine erste Probestunde zum Kennenlernpreis. Ich freue mich auf dich.
Quellen:
- Kröner-Herwig, B. (2022). Tinnitus. In: Linden, M., Hautzinger, M. (eds) Verhaltenstherapiemanual – Erwachsene. Psychotherapie: Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg
- Heymann, W. Kopfschmerz, Schwindel, Tinnitus und Halswirbelsäule. Manuelle Medizin 53, 361–373 (2015)