Tanz ist eine wunderschöne und ausdrucksstarke Kunstform, die viel Geschick, Kraft und Flexibilität erfordert. Tänzerinnen und Tänzer müssen in der Lage sein, sich anmutig und fließend zu bewegen und dabei die richtige Technik und Form beizubehalten. Als hauptberufliche*r Tänzer*in ist man Leistungssportler*in und hat damit eine hohe Belastung für den Körper. Verletzungen und Schmerzen sind vorprogrammiert. Um die Leistung zu steigern und den Körper vor Verletzungen zu schützen nutze ich das Neuroathletik-Training.
Was ist Neuroathletik-Training?
Was versteht man unter neuroathletischem Training?
Neuroathletik-Training ist eine Form des Bewegungstrainings, die sich auf die Verbesserung des Gehirns und Nervensystems konzentriert. Das Gehirn steuert über das Nervensystem die willkürliche Bewegung. Indem wir den Input und die Verarbeitung im Gehirn verbessern, verbessern wir den Output, also die Bewegung. Neuroathletik-Training kombiniert Prinzipien der Neurowissenschaften, der Biomechanik und des motorischen Lernens, um Bewegungsmuster zu verbessern und das Verletzungsrisiko zu verringern.
Was trainiert man beim Neuroathletik-Training?
Beim Neuroathletik-Training trainieren wir das Nervensystem durch die 3 Systeme:
- visuelles System (Sehen)
- vestibuläre System (Gleichgewicht)
- propriozeptive System (Körpergefühl)
Mit einer Vielzahl von Tests wird überprüft, an was es mangelt und wie dieser Mangel sofort verbessert werden kann. Die Übungen zielen auf die verschiedenen Aspekte der Bewegung ab, darunter z.B. Gleichgewicht, Koordination, Beweglichkeit, Geschwindigkeit und Kraft. Durch das Training des Nervensystems wird die Körperwahrnehmung und -kontrolle verbessert, die einzelnen Systeme verbessert und die Tanzpraxis effizienter gestaltet.
Welche Bereiche trainiert ein/e Tanzsportler/in?
Beim Tanzen trainiert man eine Vielzahl von Fähigkeiten:
- Flexibilität
- Kraft
- Ausdauer
- Gleichgewicht
- Koordination
- Tanztechnik
- Ausdruck
- Muskilaität
- Bühnenpräsenz
Das Anforderungsprofil im Tanz ist immens und variiert von Stil zu Stil. Darum leiden viele professionelle Tänzerinnen und Tänzer an einer Reihe von Problemen und Schmerzen, die auf die körperlichen Anforderungen dieser Kunstform zurückzuführen sind. Im klassischen Ballett z.B. gibt es viele Rückbeugen, Spitzenschuhe, Sprünge und Hebungen. In modernen Tanzkompanien ist viel Bodenarbeit involviert, abstrakte Bewegungen und akrobatische Anforderungen. Breakdancer*innen drehen sich auf dem Kopf, Ellenbogen und Knien. Alles Belastungen, die außerordentlich sind.
Welche Probleme/Schmerzen treten bei Tänzern auf?
Tänzerinnen und Tänzer sind anfällig für eine Vielzahl von Verletzungen und Schmerzen, darunter:
- Verstauchungen der Knöchel
- Knieschmerzen
- Hüftschmerzen
- Rückenschmerzen
- Nackenschmerzen
- Schulterschmerzen
- Fußschmerzen
Diese Probleme können durch Überlastung, unsachgemäße Technik oder Ungleichgewichte im Körper verursacht werden. Tänzerinnen und Tänzer leiden auch häufig unter Auftrittsangst, was sich auf ihre Bühnenpräsenz und ihren Ausdruck auswirken kann. Auch hier ist der Tanzstil ausschlaggebend. Die Körperteile, die oft benutzt werden, leiden auch viel. Durch den Spitzentanz im klassischen Ballett leiden die Füße von Tänzerinnen unter den hohen Belastungen. Beim Breakdance sind es z.B. die Handgelenke, im Modernen Tanz, die Knie usw.
Wie kann neuroathletisches Training Tänzern/innen helfen?
Neuroathletik-Training hilft Tänzern bei der Verbesserung von:
- Flexibilität
- Kraft
- Ausdauer
- Gleichgewicht
- Koordination
- Tanztechnik
- Ausdruck
- Muskilaität
- Bühnenpräsenz
- Verletzungen
- Verletzungsrisiko verringern
- Bewegungsfähigkeit
- Bewegungskontrolle
- Körperwahrnehmung
Durch das Training des Nervensystems können Tänzerinnen und Tänzer ihre Körperwahrnehmung und -kontrolle verbessern, was ihnen hilft, sich effizienter und effektiver zu bewegen. Ganz besonders effektiv ist das Training um nach Verletzungen schnelle wieder einsatzbereit und besser als zuvor zu sein. Neuroathletiktraining kann auch dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren und Verletzungen vorzubeugen, indem es Ungleichgewichte im Körper ausgleicht und die Bewegungsmuster verbessert.
Wie kann neuroathletisches Training die Gesundheit von Tänzern/innen verbessern?
Gesundheit bedeutet, frei von Schmerzen zu sein und das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Durch die Verbesserung der Bewegungsmuster und des Körperbewusstseins als Folge neuroathletischen Trainings können sich Tänzerinnen und Tänzer effizienter und mit weniger Belastung für den Körper bewegen. Dies kann auch ihre allgemeine körperliche Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessern.
Wie kann Neuroathletik-Training die Bühnenpräsenz verbessern?
Die Körperwahrnehmung und -kontrolle wird verbessert. Durch Neuroathletik können Tänzerinnen und Tänzer ihren Ausdruck, ihre Musikalität und ihre allgemeinen Auftrittsfähigkeiten verbessern. Dies kann ihnen helfen, eine tiefere Verbindung zum Publikum herzustellen.
Wie kann neuroathletisches Training die Technik von Tänzern/innen verbessern?
Im Neuroathletik Personal Training finde ich die Ungleichgewichte in deinem Körper (Dysbalancen). Wir erarbeiten eine stimmige Mitte, sodass die Bewegungsmuster verbessert werden. Durch das Training des Nervensystems können Tänzerinnen und Tänzer ihre Körperwahrnehmung und -kontrolle verbessern, was ihnen helfen kann, eine korrekte Technik und Form beizubehalten.
Wie sieht eine Neuroathletik Einzelstunde aus?
In der Einzelstunde treffen wir uns in meinen Räumlichkeiten oder in deinem Tanzsaal bzw. an deinem Arbeitsplatz. Ich kenne bereits dein “Problem”, da du mir meinen Anamnesebogen per Mail zurückgesendet hast. Wir beginnen mit Tests, die die 3 Systeme deines Nervensystems betreffen. Anhand der Tests erkennen wir, wo Defizite bestehen. Dann führen wir Übungen aus und machen immer wieder Retest, sodass du spürst, ob diese Übung hilfreich ist oder nicht. Wir kombinieren Übungen und trainieren das, was deinem System hilft. Danach gibt es Hausaufgaben für dich und wir machen den Termin für das nächste Training aus.
Quellen:
- Lienhard, L., Schmid-Fetzer, U. & Cobb, E. (2020). Neuronale Heilung. München: riva Verlag
- Lienhard, L. (2019). Training beginnt im Gehirn. München: riva Verlag
- Simmel, L. (2012). Tanzmedizin in der Praxis. Leipzig: Seemann Henschel GmbH & Co